Niedliches Alpaka blickt durch einen Holzzaun hindurch

Faszination Alpaka

… 44 Fragen & Antworten zum Trendtier aus Südamerika

Alpakas sind neben Flamingos, Einhörnern, Faultieren und Co. in den letzten Jahren zu einem beliebten Trendtier geworden. Ob in den sozialen Medien, als Kuscheltier oder als witzige T-Shirt Prints… Alpakas kennt mittlerweile jeder. Optisch sind die Tiere mit ihrem flauschigen Fell, den großen Kulleraugen und ihrem Mund, der immer aussieht, als würden sie lächeln, unglaublich niedlich. Ihre Verhaltensweisen wie Rennen, Kauen und Spucken bringen uns zum Lachen. Neben Alpaka Wanderungen werden Alpakas auch häufig als Therapietiere für Senioren sowie geistig oder körperlich eingeschränkte Menschen eingesetzt. Der Grund hierfür liegt in der beruhigenden Wirkung, die sie auf Menschen haben. Ihr Charakter ist äußerst entspannt und friedlich, das wirkt sich positiv auf diejenigen aus, die Zeit mit Alpakas verbringen. Neue Trends sind auch Alpaka Yoga und Alpakas auf Hochzeitsfotos. Weitere folgen bestimmt.

Häufigste Fragen zu Herkunft und Nutzung

Alpakaherde im Andengebirge mit schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund

#1 Woher stammen Alpakas?

Alpaka Tiere stammen aus Peru, Bolivien, Chile, Ecuador und Argentinien in Südamerika. Sie wurden vor mehr als 5.000 Jahren von den Inkas als Woll- und Fleischlieferanten domestiziert. Alpakas leben im Hochgebirge der Anden auf 3.000 bis 4.000 Höhenmetern. Dort sind sie extremen Witterungsbedingungen mit Temperatur-schwankungen von +15 bis -15 Grad Celsius ausgesetzt. Inzwischen werden Alpakas aufgrund ihrer hochwertigen Wolle und für gemeinsame Freizeitaktivitäten auch auf Höfen in ganz Europa gezüchtet.

#2 Wo leben Alpakas?

Die Tiere sieht man zwar vermehrt auf der ganzen Welt, doch wo leben Alpakas ursprünglich? In Südamerika in den Ländern Peru, Bolivien, Chile und Ecuador. Während sie in Chile in der Atacama Wüste zu finden sind, leben sie in den restlichen Ländern im Hochgebirge der Anden.

#3 Wovon stammen Alpakas ab?

Alpakas sind domestizierte Tiere und stammen von den wildlebenden Vikunjas ab. Ihrer Abstammung haben wir die besondere Alpakawolle zu verdanken. Noch hochwertiger und höherpreisiger als Alpakawolle ist Vikunjawolle als teuerste Wolle.

#4 Zählen Alpakas zur Familie der Kamele?

Alpakas sind Kamele und gehören zur Gattung der Schwielensohler. Alpakas, Lamas, Guanakos und Vikunjas zählen zur Familie der Neuweltkamelide, auch wenn sie keine Höcker besitzen. Sie sehen optisch anders aus als Dromedare und Trampeltiere als Altweltkamelide aus Asien und Afrika, die mit einem bzw. zwei Höckern ausgestattet sind.

#5 Welche Alpaka Rassen unterscheidet man?

Niedliches, braunes Huacaya Alpaka mit Kulleraugen
Huacaya Alpaka
Weißes Suri Alpaka in aufrechter Haltung auf grüner Wiese
Suri Alpaka

Die wenigsten wissen, dass es zwei unterschiedliche Alpaka Rassen gibt, die sich in ihrer Wolle unterscheiden: Huacaya Alpakas und Suri Alpakas. Huacaya Alpakas machen etwa 95% der weltweiten Alpaka Population aus und zeichnen sich durch ihre dichte, flauschige Wolle aus, die Teddybär-ähnlich aussieht. Suri Alpakas hingegen sind deutlich seltener zu finden, ihre Wolle ist seidig glänzend und hängt als Art Dreadlocks an ihnen herunter, was sie schmaler als Huacayas aussehen lässt. Dies allerdings lediglich eine optische Täuschung aufgrund ihres Fells.

Obwohl es klare Unterschiede zwischen Alpakas und Lamas gibt, werden sie häufig miteinander verwechselt. Am einfachsten kannst du die südamerikanischen Kamele anhand ihrer Größe auseinanderhalten. Lamas sind deutlich größer und kräftiger gebaut als Alpakas, sie wiegen etwa doppelt so viel wie die kleineren, schmächtigen Alpakas.

Alpakas gibt es in verschiedenen Farbspektren von creme, über hellbraun und dunkelbraun bis zu intensivem schwarz. Es gibt insgesamt mehr als 80 reinfarbige Farben sowie Farbschattierungen des Trendtiers. Im Vergleich zu Baumwolle bringt dies große Vorteile beim Färben der Alpaka Kleidung mit sich.

In ganz Deutschland und vor allem in Bayern und Baden-Württemberg findet man mehr und mehr Alpakahöfe, da dies häufig profitabler ist als die Viehmilchproduktion. Neben der Gewinnung des qualitativ hochwertigen Alpaka Fells zur Herstellung von Decken und Alpaka Kleidung bieten die Alpakahöfe in Deutschland auch Aktivitäten wie Alpaka Wanderungen und Geburtstagsfeiern mit Alpakas an. Die freundlichen Andenkamele haben eine unglaublich positive Wirkung auf uns Menschen. Sie entschleunigen uns, bringen uns zum Lachen und werden deshalb häufig auch als Therapietiere in Krankenhäusern und Seniorenheimen eingesetzt.

Alpakawanderungen oder das sportlichere Alpakatrekking sind schon seit einigen Jahren ein beliebter Freizeitspaß. Die Wirkung von Alpakas auf uns Menschen ist unbeschreiblich schön. Ihre Ruhe und Gelassenheit färben auf uns ab und wir können Stress abbauen und uns entschleunigen. Die Verhaltensweisen von Alpakas wie ihre Geräusche oder wie sie essen belustigen uns und so macht es einfach nur glücklich Zeit mit den flauschigen Andentieren zu verbringen. Bei Tierschutzorganisationen wie PETA stehen sie allerdings in der Kritik, sie bezeichnen Alpaka Wanderungen als Tierquälerei.

Begründet wird dies damit, dass Alpakas von Natur aus Fluchttiere sind und keine menschliche Nähe mögen. Wer schon einmal Alpakas in Peru gesehen hat, die kaum Kontakt zu Menschen haben, weiß dass es unmöglich ist, sich diesen zu nähern. Sie ergreifen direkt die Flucht. Bei Alpakas, die im engen Kontakt mit Menschen aufwachsen ist dies – wie bei allen anderen Tieren auch – anders. Sie sind zahm und es gewohnt, an der Leine geführt zu werden. Alpakas sind charakterstarke Tiere. Wenn sie nicht gestreichelt werden möchten, signalisieren sie dir dies. Zweithäufigster Kritikpunkt ist, dass Alpakas bewusst mit dickem Fell gezüchtet wurden, weshalb sie regelmäßig geschoren werden müssen. Dies ist korrekt und wurde vor mehreren tausend Jahren von den Inkas initiiert, um sich Alpakas als Wolllieferanten zunutze zu machen. Inwiefern dies moralisch verwerflich ist, muss unserer Meinung nach jeder für sich entscheiden. Im Hinterkopf sollte man dabei allerdings behalten, dass der Mensch bei sämtlichen Tier- und auch Pflanzenarten eingegriffen hat: Kühe als Milch-und Fleischlieferanten, eierlegende Hühner, hübsche Hunderassen und so weiter.

Auf Alpakas reiten sollte man ebenso wenig wie auf den größeren Lamas. Von der indigenen Bevölkerung Südamerikas werden Lamas häufig als Lastentiere eingesetzt. Aufgrund ihres schlanken Beinaufbaus und empfindlichen Rückens werden zum Transport von Waren spezielle Sattel eingesetzt, bei denen das Gewicht an den Seiten des Tieres angebracht wird. 25-30% ihres Eigengewichts können sie problemlos transportieren. Anatomisch ist der Rücken von Alpakas und Lamas nicht zum Reiten geeignet, da die Wirbelsäule nicht dafür gemacht ist, von oben belastet zu werden. Auch ohne Reiten kann man einen tollen Tag mit Alpakas verbringen und die liebenswerten Andentiere besser kennen lernen, zum Beispiel bei einer Alpakawanderung, Lamatrekking oder Alpaka Yoga.

Grundsätzlich darf jeder Alpakas halten. Die Tiere sind genügsam, benötigen aber viel Platz und Auslauf an der frischen Luft. Eine reine Stallhaltung ist nicht möglich. Auch brauchen Alpakas unbedingt Artgenossen, da sie Herdentiere sind. In Deutschland regelt der Alpaka Zucht Verband Deutschland e.V. die Regelungen zur artgerechten Haltung dieser besonderen Tiere.

#12 Für was ist ein Alpaka gut?

Während die größer gewachsenen Lamas häufig als Lastentiere im Hochland eingesetzt werden, sind Alpakas traditionell wertvolle Wolllieferanten. Sie wurden vor ca. 5.000 Jahren von den Inkas als Fleisch- und Wolllieferanten in den Anden Südamerikas domestiziert. Alpakawolle verfügt über Eigenschaften, die sie zu einer besonders luxuriösen Naturfaser macht. Sie speichert Wärme und kann zugleich kühlend-isolierend wirken, trocknet schnell und eignet sich auch für Allergiker und empfindliche Babyhaut.

Alpakawolle in hellbraun Nahaufnahme

Alpakafleisch ist in Deutschland nicht verbreitet, in Peru und in weiteren Ländern Südamerikas allerdings schon. Tatsächlich zählt Alpakafleisch zu den gesündesten Fleischsorten der Welt. Es weist einen geringen Cholesterin- und Fettgehalt auf, ist feinfaserig und somit zart. Geschmacklich soll es Kalb oder Wild ähneln. Ob man Alpaka essen möchte oder nicht, sollte jeder für sich entscheiden.

Forscher haben vor kurzem herausgefunden, dass Alpakas bei Corona eine wichtige Hilfestellung zur Bekämpfung der Pandemie sein können. Die Antikörper der südamerikanischen Kamele sind nämlich dazu in der Lage, das Spike-Protein des SARS-CoV-2-Virus zu binden und so das Eindringen des Virus in menschliche Zellen zu erschweren. Aktuell befinden sich Alpaka Antikörper allerdings noch in der Forschung und werden nicht bei Menschen angewendet.

Häufigste Fragen zum Verhalten von Alpakas

#15 Wie nähert man sich einem Alpaka?

Wie bei allen Tieren gilt auch bei Alpakas, sich ihnen in langsamen Schritten und ruhig zu nähern. Alpakas, die mit Menschen aufwachsen, sind zutraulich und lassen sich auch manchmal streicheln. Wichtig ist zu beachten, dass Alpakas schnell Angst bekommen, wenn man zu hektisch und aufdringlich mit ihnen umgeht.

#16 Sind Alpakas zutraulich?

Alpakas sind zutrauliche, liebenswerte und intelligente Tiere. Sie sind sehr neugierig und, wenn sie mit Menschen aufwachsen, auch zahm. Jedes Tier hat seine eigene Persönlichkeit, manche Alpakas werden sehr zutraulich und genießen es gestreichelt zu werden, andere sind eher schüchtern und ängstlich.

#17 Wie alt können Alpakas werden?

Alpakas können zwischen 20 und 25 Jahre alt werden. Sie sind grundsätzlich robuste Tiere, die wenig krankheitsanfällig sind. Geschlechtsreif sind sie mit etwa zwei Jahren.

#18 Welche Geräusche machen Alpakas

Alpakas summen, wenn sie sich wohl und behaglich fühlen, zum Beispiel dann, wenn sie entspannt mit ihrer Herde grasen. Es gibt weitere Alpaka Geräusche, die sie zur Kommunikation innerhalb der Herde nutzen. Bei Gefahr geben sie einen lauten Schreiton von sich, um ihre Artgenossen zu warnen. Neben Geräuschen sagt auch ihre Körpersprache viel über ihren Gemütszustand aus.

#19 Wie wirken Alpakas auf Menschen?

Alpakas wirken entspannend auf Menschen und helfen uns beim Abschalten und bei der Bewältigung von Stress. Aufgrund ihres freundlichen Charakters und ihrer entspannten Wirkung werden sie auch als Therapietiere eingesetzt. Alpaka Therapien haben dabei einen vergleichbaren therapeutischen Wert wie Delfine. Alpakas machen keine Unterschiede zwischen gesunden und geistig oder körperlich behinderten Menschen. Sie sind sogar dazu in der Lage, sich der Stimmung des jeweiligen Menschen anzupassen.

#20 Warum machen Alpakas glücklich?

Die Anziehungskraft, die Alpakas auf uns ausüben, lässt sich im Groben durch folgende Ursachen begründen: Alpakas sind optisch ein echter Hingucker. Das flauschige Fell, die großen Kulleraugen und der lächelnde Gesichtsausdruck können uns nur glücklich machen. Ihre Verhaltensweisen bringen uns häufig zum Lachen, zum Beispiel wenn sie kauen oder auch ihr niedliches Alpaka Summen von sich geben. Alpakas sind friedliebende, neugierige Tiere, die sich uns Menschen freundlich nähern, häufig durch Anstupsen. Weiterhin haben Alpakas einen starken Charakter, ähnlich wie bei einigen Hunderassen. Auch machen uns Alpakas deshalb so glücklich, weil sie entspannt auf uns wirken und uns so beim Abbau von Stress behilflich sein können.

Rennende, bunte Alpaka Herden in den Anden von Peru

Alpaka Mütter zeigen ihren Fohlen Zuneigung, indem sie ein schnalzendes Geräusch von sich geben. Alpakas sind von Natur aus sehr neugierig, häufig kann man ihr Hin-und hergerissen Sein zwischen Angst und Neugierde beobachten. Sie nähern sich Menschen in langsamen Schritten und drücken so ihre Akzeptanz aus. Zuneigung zeigen sie durch Anstupsen. Ein besonderer Moment, der einem in Erinnerung bleiben wird.

Alpakas sind intelligente Tiere, die zugleich auch sehr gutmütig, freundlich und neugierig sind.

Alpakas sind Herdentiere und dürfen daher niemals allein gehalten werden. Sie benötigen ausreichend Platz im Freien und sind auch gebirgstauglich. In ihrer Ernährung sind sie sehr genügsam, sie essen lediglich Gras, Stroh und Heu.

Am Kopf gestreichelt zu werden, mögen die flauschigen Vierbeiner überhaupt nicht. Züchter empfehlen lieber den Hals zu streicheln und sich den Alpakas langsam und ruhig zu nähern. Auch die Beine sind tabu, da dies für die Alpakas eine Kampfhandlung darstellt. Im Machtkampf beißen sich die Hengste nämlich gegenseitig in die Beine, um sich zu Fall zu bringen.

Fremde Personen sollten am besten gänzlich auf das Streicheln von Alpakas verzichten. Da die Tiere untereinander keine gegenseitige Fellpflege betreiben, sind ihnen soziale Berührungen fremd. Streicheln kann bedrohlich auf Alpakas wirken und sie in Stress versetzen. Alpakas, die mit Menschen aufwachsen, sind natürlich deutlich zutraulicher und lassen sich auch anfassen oder sogar massieren. Auch hier ist wieder jedes Tier anders: Während manche es genießen, gestreichelt zu werden, sind andere eher zurückhaltender. Die Besitzer der Alpakas auf Farmen können dir genau sagen, welches Tier gestreichelt werden möchte und welches nicht.

Der Nasenrücken ist die empfindlichste Stelle eines Alpakas, da sie ihn zum Atmen benötigen. Greift man ein Alpaka von vorne auf den Kopf, versetzt man es in Angst, da es seinen Nasenrücken in Gefahr sieht. Grundsätzlich sollte man bei Alpakas – wie bei allen anderen Tieren auch – plötzliche, unbedachte Berührungen vermeiden, da sie sich dadurch bedrängt und gestresst fühlen können.

#27 Warum spucken Alpakas Menschen an?

Alpakas spucken Menschen nur selten an. Die Alpaka Kamele nutzen das Spucken im Kampf um die Rangordnung innerhalb der Herde sowie zur Verteidigung. Sie spucken Menschen nur dann an, wenn sie sich bedroht fühlen, beispielsweise wenn man ein Alpaka bedrängt oder auch wenn sie eigentlich einen Artgenossen treffen möchten, man aber im Weg steht. Durch den Disney Film “Ein Königreich für ein Lama” ist fälschlicherweise der Eindruck entstanden, Lamas und Alpakas würden gezielt auf Menschen spucken.

#28 Ist Alpaka Spucke gefährlich?

Alpaka Spucke riecht sehr übel, ist aber nicht gefährlich. Der üble Geruch erklärt sich durch das halbverdaute Gras im Magen.

#29 Sind Alpakas gefährlich?

Alpakas sind scheue Fluchttiere und daher im Normalfall vollkommen ungefährlich für Menschen. Sie halten Abstand zu Menschen und nähern sich, wenn, dann nur langsam und mit Bedacht. Wenn sie sich unwohl fühlen, ziehen sie sich zurück und greifen nicht an.

#30 Werden Alpakas aggressiv?

Alpakas können in seltenen Fällen auch aggressiv werden. Wenn sie als Jungtiere zu viele Streicheleinheiten bekommen, können sie auch Menschen gegenüber aggressiv werden. Das ist zumeist bei männlichen Alpakas der Fall. Man bezeichnet dies als Berserker Syndrom. Aggressive Alpakas werden häufig eingeschläfert, deshalb ist es so wichtig, sie von klein an richtig zu behandeln und sie nicht zu „vermenschlichen“.

#31 Kann man mit Alpakas kuscheln?

Alpakas sind von Natur aus Fluchttiere. Wachsen sie mit Menschen auf, werden sie dennoch zutraulich. Auch wenn einige Alpakas Massage- und Streicheleinheiten von Menschen genießen, sind sie grundsätzlich keine Tiere zum Kuscheln.

Frau umarmt ihr Alpaka auf der Alpaka Wanderung

#32 Können Alpakas trauern?

Alpakas sind sensible und sehr liebenswerte Tiere, die auch ihre Gefühle zeigen können. Zum Beispiel Freude, Übermut, Angst, Langeweile und auch Trauer bei Tod eines Artgenossen.

Häufigste Fragen zur Ernährung und Pflege von Alpakas

#33 Was fressen Alpakas?

Alpakas fressen Gras, Kräuter und Heu und sind generell sehr genügsame Tiere. Sie kommen mit wenig Futter und Wasser am Tag aus, da sie in ihrem natürlichen Lebensraum häufig nur wenig Nahrhaftes finden. Auf eine Alpaka Wanderung brauchst du also keine Leckereien wie Äpfel oder Karotten mitbringen, das dürfen die Andenkamele gar nicht essen.

#34 Wie bekommt man Alpakas zahm?

Alpakas sind Fluchttiere und daher von Grund auf sehr scheu. Erfahrene Züchter wissen, wie sie die Tiere, im jungen Alter beginnend, an Menschen gewöhnen, ohne sie zu stark zu vermenschlichen und zu kuscheln. Grundsätzlich werden Alpakas nicht so zahm wie beispielsweise Pferde. Doch hier ist wichtig zu beachten, dass jedes Tier einzigartig ist und einen eigenen Charakter hat: Manche Alpakas werden zahmer, andere trauen sich nicht aus der Herde heraus und bleiben lieber unter sich.

#35 Müssen Alpakas geschoren werden?

Die Schur von Alpakas ist einmal jährlich notwendig, damit die Tiere im Sommer nicht überhitzen. Ursache hierfür ist, dass Alpakas gezüchtete Tiere, genauso wie Schafe sind, die keinen natürlichen Fellwechsel haben. Die Alpaka Schur dauert nur etwa 10 bis 15 Minuten, da das Fell als Ganzes entnommen wird.

Häufigste Fragen zu Alpakawolle

#36 Warum haben Alpakas so ein dichtes Fell?

Die wilden Stammformen von Alpakas sind Vikunjas und von Lamas Guanakos. Aufgrund des rauen Klimas in den Anden haben sie alle ein dichtes Fell entwickelt, das sie vor Kälte, Wind, Regen und zugleich vor Sonne und intensiver UV-Strahlung schützt. In ihrem natürlichen Lebensraum kommen Temperaturen bis -15 Grad Celsius vor. Da die Witterungsbedingungen im Hochgebirge häufig schwanken und auch +15 Grad Celsius üblich sind, wirken die wertvollen Alpakafasern wärmend und kühlend-isolierend zugleich. Alpakas sind eine vom Menschen gezüchtete Art und wurden bewusst mit dichtem Fell domestiziert. Sie dienen uns Menschen bereits seit tausenden von Jahren als Wolllieferant.

#37 Wie riechen Alpakas?

Die Alpakafaser hat einen geringen Wollfett-Anteil, was sie unattraktiv für Bakterien macht. Die flauschigen Andentiere riechen überhaupt nicht unangenehm, manch einer sagt, dass sie leicht nach frischem Popcorn duften.

#38 Wie regulieren Alpakas die Temperatur?

Ihr dichtes, flauschiges Fell schützt Alpakas vor Kälte. Die Alpakafaser ist innen hohl und reguliert so die Temperatur. Bei niedrigen Temperaturen speichert Alpaka Wolle die Körperwärme besser als jede andere Wolle, während sie bei wärmeren Temperaturen die Wärme abstößt und so einen Wärmeausgleich schafft. Dünne Alpaka Pullover sind deshalb das perfekte Kleidungsstück in allen Jahreszeiten. Die Körpertemperatur von Alpakas liegt zwischen 37,5 und 40 Grad Celsius.

#39 Kratzt Alpakawolle?

Uns erreicht häufig die Frage, ob Alpakawolle kratzt. Menschen mit empfindlicher Haut nehmen die niedrigeren Qualitätsstufen Alpaka, Fine und Superfine häufig als kratzig war, weshalb wir dir immer die weichste Babyalpaka Wolle für Kleidung mit engem Hautkontakt empfehlen. Alpakawolle kann auch dann kratzig sein, wenn sie schlecht verarbeitet wurde oder die Wolle keine hohe Qualität aufweist. Auch der Lebensraum von Alpakas beeinflusst die Kratzigkeit und Wollqualität insgesamt. Alpakawolle aus Peru verfügt zumeist über die höchste Qualität, da die Alpakas dort in ihrem natürlichen Umfeld leben und so eine bessere Wolle produzieren. Die Wolle von Alpakas eignet sich auch hervorragend für die Herstellung von Mützen, die nicht kratzen.

Frau in hellgrauem Alpaka Pullover fasst sich an die Schulter, da der Pullover weich ist

Ein häufiges Vorurteil, doch tatsächlich ist Alpakawolle pflegeleicht. Alpaka Pullover waschen kannst du per Handwäsche oder im schonenden Wollprogramm der Waschmaschine. Auf Weichspüler und Nutzung des Trockners solltest du verzichten und stets spezielles Wollwaschmittel verwenden, das die Fasern schonend reinigt. Im Gegensatz zu Kaschmir, tritt Pilling bei Pullovern aus Alpakawolle nur selten auf.

Alpakawolle ist besonders beliebt für die Herstellung hochwertiger Winterkleidung, da sie die wärmste Wolle ist. Menschen, die diese Wolle nähern kennen lernen möchten kaufen sich häufig zuerst wärmste Socken aus Alpakawolle, bevor sie sich einen höherpreisigen Alpaka Pulli oder Poncho leisten. Darüber hinaus ist sie von Natur aus hypoallergen, weshalb sich Alpakawolle auch für Allergiker hervorragend eignet. Dünne Alpaka Kleidung ist dazu in der Lage, sich der Außentemperatur anzupassen, sodass du in deinem Pullover weder frierst noch schwitzt.

Tatsächlich hat Alpakawolle keine Nachteile. Lediglich der Preis für diese Edelfaser ist höher als bei herkömmlichen Materialien wie Baumwolle oder Kunstfasern. Der Preis von Alpaka Wolle liegt zwischen 40 € und 100 € pro Kilogramm Garn, je nach Qualität, Herkunft und Färbung. Alpakawolle ist bis heute eine Nische im Premium Bekleidungssegment und zählt zur fairen, nachhaltigen Slow Fashion. Sie steht für Qualität, Robustheit und Langlebigkeit anstatt billige Fast Fashion Massenware.

Leider bezeichnen Tierschutzorganisationen wie PETA Alpakawolle als Tierquälerei, da sie auf Großfarmen in Südamerika tierunwürdige Bedingungen bei der Schur festgestellt haben. Eine oder wenige Farmen spiegeln unserer Meinung nach allerdings nicht die gesamte Branche wider. Wir selbst haben eine Vielzahl von kleinen Alpakafarmen mit maximal 50 Tieren in Peru besucht und uns ein Bild vom Tierwohl gemacht. Käufer sollten bei Interesse an Alpaka Kleidung und Accessoires auf Zertifikate zum Tierwohl wie Responsible Alpaca Standard (RAS) achten, um sicher zu gehen, dass sie Wolle ohne Tierquälerei erwerben.

Alpaka Seifen werden immer beliebter, weil Alpakawolle von Natur aus Alpaka Keratin enthält, das gut für Haut, Haare und Nägel ist. Alpaka Seifen für Neurodermitis sind ebenfalls eine natürliche Pflegemöglichkeit für Menschen, die unter dieser Hautkrankheit leiden.

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