Guanako Herde nah im Andengebirge von Peru

Was sind Guanakos?

Guanakos (Lama guanicoe) sind faszinierende Tiere, die eng mit Lamas und Alpakas verwandt sind. Sie sind eine der insgesamt vier wilden Lama-Arten und in Südamerika beheimatet. Auch in Deutschland kann man Guanakos mittlerweile in Zoos, Wildparks und auf privaten Farmen finden. Guanakos werden oft wegen ihres interessanten Aussehens und ihrer Anpassungsfähigkeit in menschlicher Obhut gehalten. Sie sind auch relativ pflegeleicht im Vergleich zu einigen anderen exotischen Tierarten und können sich gut an verschiedene Klimabedingungen anpassen. Wer Guanakos in freier Wildbahn beobachten möchte, sollte eine unvergessliche Reise in das Andengebirge von Südamerika unternehmen. Dort kann man diese majestätischen Tiere aus nächster Nähe bestaunen.

Abstammung und Lebensraum von Guanakos

Guanakos gehören zur Familie der Kamele und sind in Südamerika beheimatet. Sie sind eng verwandt mit Alpakas, Lamas und Vikunjas und zählen ebenso zur Gruppe der Andenkamele oder Neuweltkamelide, auch wenn sie anders als die Altweltkamele Dromedare und Trampeltiere keine Höcker haben. Die Vorfahren der heutigen Guanakos lebten schon vor Jahrtausenden im Andengebirge. Der Lebensraum von Guanakos erstreckt sich über die Hochebenen der Anden, insbesondere in den Ländern Argentinien, Chile, Peru und Bolivien. Diese majestätischen Tiere sind perfekt an die rauen Bedingungen des Hochgebirges angepasst und leben in Höhen von bis zu 4.500 Metern über dem Meeresspiegel in extremen Witterungsbedingungen. Heutzutage gibt es sowohl wilde als auch domestizierte Guanakos, die in verschiedenen Teilen der Welt leben. Allerdings ist ihre größte Population immer noch in Südamerika zu finden.

Ernährung

Guanakos sind Pflanzenfresser und ernähren sich hauptsächlich von Gräsern, Kräutern und anderen Vegetationen, die in den weiten Hochebenen der Anden zu finden sind. Ihre hohe Anpassungsfähigkeit ermöglicht es ihnen, in Höhenlagen zu überleben, in denen viele andere Tiere Schwierigkeiten hätten, ausreichend Nahrung zu finden.

Nutzung von Guanakos

Traditionell wurden Guanakos von den indigenen Völkern Südamerikas für verschiedene Zwecke genutzt. Ihr Fleisch diente als Nahrungsquelle, ihre Wolle wurde zu hochwertigen Textilien verarbeitet, und ihre Haut wurde für verschiedene Produkte verwendet. Heutzutage sind Guanakos auch in einigen Ländern touristische Attraktionen, da sie in freier Wildbahn beobachtet werden können. Ein unvergesslicher Anblick, den man so schnell nicht mehr vergisst.

Wofür kann man die Wolle von Guanakos nutzen?

Guanako Wolle ist hochwertig und vielseitig einsetzbar, ähnlich wie Lamawolle und die unvergleichlich weiche Alpakawolle. Die Wolle von Alpaka Kamelen ist weich, leicht und wärmend, was sie zu einem begehrten Material für die Herstellung von Naturfasern Kleidung wie Pullover, Schals, Socken und Handschuhen macht. Auch für den Heimtextilbereich ist Guanako Wolle beliebt. Aufgrund ihrer Weichheit wird sie gerne zu Teppichen und Decken verarbeitet. Guanako-Wolle wird auch für die Herstellung von Accessoires wie Taschen, Rucksäcken, Hüten und Schmuck verwendet. In einigen Regionen werden traditionelle Handwerksarbeiten mit Guanako-Wolle hergestellt, um lokale Kunsthandwerksmärkte zu beliefern. Die Wolle von Guanakos kann auch zu Filzprodukten verarbeitet werden. Filzen ist ein Verfahren, bei dem Wolle durch Feuchtigkeit und Reibung verfilzt wird, um robuste und haltbare Gegenstände wie Hüte oder Hausschuhe herzustellen. Wie bei allen Wollarten ist auch es bei Guanakos wichtig, dass deren Wolle ohne Tierquälerei gewonnen wird.

Guanako steht aufrecht im Grünen

Aussehen, Charakter und Verhalten von Guanakos

Guanakos sind mittelgroße Tiere mit schlankem Körper und langen, dünnen Beinen. Sie haben einen kleinen Kopf mit großen, ausdrucksstarken Augen und einen langen, gebogenen Hals. Ihr dichtes Fell ist meist in verschiedenen Nuancen von braun und grau gefärbt, was ihnen eine hervorragende Tarnung in ihrer natürlichen Umgebung verleiht. 

Guanakos sind soziale Tiere und leben normalerweise in Herden, die aus mehreren Weibchen, deren Nachkommen und einem dominanten männlichen Guanako, dem Hengst, bestehen. Ihre Kommunikation erfolgt hauptsächlich über Körpersprache und laute Rufe. Wenn sie sich bedroht fühlen, flüchten Guanakos in Gruppen und nutzen ihre Schnelligkeit, um potenziellen Gefahren zu entkommen. Sie sind die schnellsten südamerikanischen Kamele und erreichen beim Rennen Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h.

Die Neuweltkamelide im Vergleich

Weißes Lama mit braunen Punkten vor Bergkulisse

Unterschiede zwischen Guanakos und Lamas

Obwohl Guanakos und Lamas eng miteinander verwandt sind, gibt es einige deutliche Unterschiede zwischen den beiden. Guanakos sind in der Regel kleiner und schlanker als Lamas, die größer und stämmiger sind. Darüber hinaus haben Guanakos lange, spitze Ohren, während Lamas eher längliche, gekrümmte Ohren besitzen. Auch zwischen Lamas und Alpakas gibt es zahlreiche Unterschiede. Die Neuweltkamelide beeindrucken uns mit ihrer Artenvielfalt.

Braunes, flauschiges Alpaka von vorne

Unterschiede zwischen Guanakos und Alpakas

Der Lebensraum von Alpakas ist derselbe wie der von Guanakos. Beide Tierarten gehören zur Gattung der Lamoiden, jedoch sind auch hier Unterschiede erkennbar. Alpakas sind kleiner als Guanakos und haben ein dichteres, flauschigeres Fell, das in einer Vielzahl von Farben vorkommt. Guanako Wolle ist deutlich grober als das feine Fell von Alpakas. Doch während Alpakas geschoren werden müssen, da sie gezüchtete Tiere sind, ist dies bei Guanakos nicht nötig. Guanakos haben längere Beine und ein schlankeres Erscheinungsbild im Vergleich zu den rundlicheren Alpakas.

Sind Guanakos gefährdet?

Guanakos sind schöne Tiere, die eng mit Lamas und Alpakas verwandt sind. Ihr Lebensraum in den Anden Südamerikas und ihre einzigartige Anpassungsfähigkeit machen sie zu einer beeindruckenden Spezies. Die Bestände an Guanakos waren in der Vergangenheit durch Bejagung und Lebensraumverlust gefährdet. Dieselbe Situation zeichnete sich auch bei Vikunjas, den wilden Vorfahren der domestizierten Alpakas ab. Allerdings sind die Guanako Populationen in einigen Gebieten durch Schutzmaßnahmen und Erhaltungsprogramme wieder auf dem Vormarsch. Dennoch ist es wichtig, ihren Lebensraum zu schützen und nachhaltige Nutzungspraktiken zu fördern, um diese faszinierenden Tiere und ihr einzigartiges Ökosystem langfristig zu erhalten.

Lama oder Llama
(Lama glama)

Abstammung: von Guanakos

Habitat: wildlebend

Vorkommen: 3.000 bis 4.000 Hm

Größe: 1,20 bis 2,20 Meter

Gewicht: 55 bis 150 kg

Farben: weiß, schwarz, braun

Einsatz: Lastentiere

Guanako
(Lama guanicoe)

Abstammung:

Habitat: wildlebend

Vorkommen: 3.000 bis 4.000 Hm

Größe: 1,20 bis 2,20 Meter

Gewicht: 55 bis 150 kg

Farben: hellbraun, weiß

Einsatz:

Alpaka
(Vicugna pacos)

Abstammung: von Vikunjas

Habitat: domestiziert

Vorkommen: 3.000 bis 4.000 Hm

Größe: 0,8 bis 1 Meter

Gewicht: 55 bis 65 kg

Farben: weiß, schwarz, braun

Einsatz: Wolle und Fleisch

Alpakin Grafik Stammbaum Andenkamele Lamas, Alpakas, Guanakos und Vikunjas mit Angabe der geschätzten Population
Grafik Stammbaum wild lebende und domestizierte südamerikanische Kamele

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