Südamerikanische Kamele Alpakas auf grüner Wiese

Südamerikanische Kamele im Portrait

… Lamas, Alpakas, Guanakos und Vikunjas

Alpakas sind Kamele, genauso wie ihre Artverwandten Lamas, Guanakos und Vikunjas. Sie alle zählen zur Unterfamilie der Kamele (Camelinae). Die meisten Menschen können Lamas, Alpakas, Guanakos und Vikunjas gar nicht voneinander unterscheiden, für sie sind alle dieselbe Tierart. Dabei unterschiedet sich nicht nur der Lebensraum, sondern auch die Optik und Nutzung der südamerikanischen Kamele. Wusstest du, dass sie auch als Andenkamele oder Neuweltkamelide bezeichnet werden? Zur Unterfamilie der Kamele zählen sowohl die südamerikanischen Kamele als auch die wohl bekannteren Kamele und Dromedare aus Asien und Afrika. Die Zuordnung dieser Tiere zur Kamelfamilie basiert auf genetischen Untersuchungen und gemeinsamen Merkmalen, wie zum Beispiel die Fähigkeit Lasten zu tragen und in extremen Umgebungen zu überleben. Die südamerikanischen Kamele sind zwar weniger bekannt wie ihre nahen Verwandten in Asien und Afrika, doch sind sie eine faszinierende Gruppe von Tieren, die jeweils ihre eigenen einzigartigen Eigenschaften und Verwendungen haben. Während Alpakas und Lamas oft für ihre Wolle und als Begleittiere geschätzt werden, sind Guanakos und Vikunjas wilde Tiere, die in ihrer natürlichen Umgebung bewundert und geschützt werden sollten. Ihre Vielfalt trägt zur einzigartigen Tierwelt Südamerikas bei und macht die Region zu einem bemerkenswerten Lebensraum.

Alpakin Grafik Stammbaum Andenkamele Lamas, Alpakas, Guanakos und Vikunjas mit Angabe der geschätzten Population
Grafik Stammbaum wild lebende und domestizierte südamerikanische Kamele

Guanakos und Vikunjas als wildlebende Stammformen

Guanakos und Vikunjas leben bis heute wild in den Anden Südamerikas, in Ländern wie Peru, Bolivien, Chile und Ecuador. Sie sind die Stammform der südamerikanischen Kamele, denn Lamas stammen von Guanakos ab und Alpakas stammen von Vikunjas (span. Vicuñas) ab.

Guanako Herde nah im Andengebirge von Peru

Guanakos als ursprünglich wilde Kamele Südamerikas, leben in freier Wildbahn in den Anden. Aufgrund dessen sind sie scheu und haben sich nicht an die Nähe des Menschen angepasst wie Lamas und Alpakas. Guanakos sind schlank, haben ein dünnes, wärmendes Fell und sind die schnellsten Läufer unter den Neuweltkameliden mit Geschwindigkeiten bis zu knapp 60 km/h. Während ihr Fleisch und ihre Wolle einst eine wichtige Nahrungs- und Rohstoffquelle für die indigenen Andenvölker war, stehen Guanakos heute unter Schutz, da ihre Populationen gefährdet sind.

Zwei Vikunjas im Grünen nah

Vikunjas sind ebenfalls wie Guanakos wilde Tiere. Sie haben das feinste Fell aller südamerikanischen Kamele, Vikunjawolle ist die teuerste Wolle der Welt aufgrund ihrer unvergleichlichen Feinheit sowie Seltenheit. Vikunjas leben in extremen Höhenlagen, auf bis zu 5.500 Höhenmetern und sind äußerst scheu. Die Exklusivität der Vikunjawolle ist auf den Lebensraum der Tiere zurückzuführen. Die Gewinnung von Vikunja-Wolle ist heute äußerst schwierig, da Vikunjas aufgrund ihres gefährdeten Status streng geschützt sind. Vikunjas sind kleiner als Guanakos und du kannst sie wild in den Anden von Südamerika bestaunen.

Lamas und Alpakas als domestizierte Andenkamele

Alpakas und Lamas sind domestizierte Arten, die eine gemeinsame Vorfahren Art teilen, von der sie abstammen. Diese Vorfahren Art war wild und bewohnte das Andengebirge von Südamerika. Die Züchtung von Alpakas und Lamas wurde vor Jahrtausenden von den indigenen Völkern ins Leben gerufen. Das hochwertige Alpaka Fell ist bis heute die wärmste Wolle und wird für die Herstellung luxuriöser Alpaka Kleidung verwendet. Mehr als 80% aller Alpakas leben in Peru, weshalb Peru häufig als DAS Alpaka Land bezeichnet wird. Alpakas kann man auch essen, Alpaka-Fleisch auf dem Speiseplan ist in Peru allerdings deutlich verbreiteter als in Europa. Alpakas sind heute wohl die bekanntesten südamerikanischen Kamele mit weicher Wolle. Vor einigen Jahren wurden sie aufgrund ihrer witzigen Verhaltensweisen und ihres freundlichen, sanften Wesens zum beliebten Trendtier auf der ganzen Welt. In das niedliche Alpaka Geräusch – eine Art Summen – haben sich tausende von Menschen in Sekundenschnelle verliebt. In Deutschland sind Alpaka Wanderungen und Alpakatrekking eine beliebte Freizeitaktivität, um Zeit mit den flauschigen Kamelen zu verbringen. Auf Alpakas reiten kann man dabei allerdings nicht, vielmehr geht es um die Entschleunigung, indem man das Alpaka an der Leine führt, sich seinem Tempo anpasst und die Natur genießt.

Grundsätzlich unterscheidet man zwei Alpaka Rassen, die sich in ihrer Wolle unterscheiden: Huacaya und Suri Alpakas. Während Huacaya Alpakas dichte, lockige Wolle haben, sind die Locken von Suri Alpakas lang und seidig glänzend. Alpakas sind für ihre soziale Natur bekannt, sie sind leicht zu zähmen und werden sogar zu Alpaka Therapien für Kinder und Erwachsene eingesetzt. Die Eigenschaften von Alpakawolle wie ihre Weichheit, Wärme und Thermoregulierung haben sie zur begehrten Luxusfaser gemacht.

Weißes Lama mit braunen Punkten vor Bergkulisse
Lama
Alpakas in veschiedenen Farben mit Halfter im Stall
Alpaka

Zu den wesentlichen Unterschieden zwischen Lamas und Alpakas zählt ihre Optik und ihre Nutzung. Alpakas sind deutlich kleiner und flauschiger als Lamas.  Lamas haben längere Beine und einen kräftigeren Körperbau, im Gegensatz zu Alpakas eignen sie sich gut als Lastentiere. Obwohl Lamawolle deutlich weniger flauschig ist als Alpaka Material, wird sie gerne für Teppiche und Seile verwendet, da sie grober ist. Einmal im Jahr werden Alpakas geschoren, selbiges gilt für Lamas. Sie sind domestizierte Tiere, die ohne die regelmäßige Schur überhitzen können und deshalb auf diese angewiesen sind.

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Wovon ernähren sich Alpakas, Lamas, Guanakos und Vikunjas?

Die südamerikanischen Kamele haben unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten, da sie sich an ihre jeweiligen Lebensräume angepasst haben. Sie eint, dass sie Pflanzenfresser sind, die in der Lage sind, in den oft kargen und anspruchsvollen Umgebungen der Anden genügend Nahrung zu finden, um zu überleben.

Alpakas, Lamas, Guanakos und Vikunjas ernähren sich hauptsächlich von Gräsern, Kräutern und Sträuchern. Sie sind Wiederkäuer, was bedeutet, dass sie ihre Nahrung wiederkäuen und gut verdauen können. Alpakas und Lamas werden aufgrund ihres domestizierten Zustands oft mit Heu, Gras und speziellen Pellets gefüttert. Sie benötigen eine ausgewogene Ernährung, um ihre Gesundheit und die Qualität ihrer Wolle zu gewährleisten. Die südamerikanischen Kamele haben zwar keine Höcker, um Wasser zu speichern, doch benötigen sie generell nur wenig Wasser am Tag.

Wie verbreitet sind die südamerikanischen Kamele?

Alpakas und Lamas als domestizierte Tiere gibt es in großer Zahl. Sie sind nicht vom Aussterben bedroht, da sie für ihre Wolle, ihr Fleisch sowie als Lastentiere von Menschen gezüchtet werden.

Bei den freilebenden Kamelarten Guanakos und Vikunjas sieht es leider anders aus. Die Population der Guanakos war in der Vergangenheit aufgrund von Jagd und dem Verlust von Lebensraum zwar rückläufig, derzeit sind sie dennoch nicht unmittelbar vom Aussterben bedroht. Aufgrund ihres begrenzten Lebensraumes sind sie gefährdet und stehen in vielen Ländern unter Schutz. Vikunjas sind aufgrund ihres wertvollen Fells die am stärksten gefährdetet südamerikanische Kamelart. Heute ist der Handel mit Vikunja-Produkten streng reguliert, um den Schutz der Vikunjas zu verstärken.

Unterscheiden sich Alpakas, Lamas, Guanakos und Vikunjas in ihrem Verhalten?

Die südamerikanischen Kamele weisen unterschiedliche Verhaltensweisen aufgrund ihrer jeweiligen Anpassungen an die Umwelt auf. Alpakas und Lamas unterscheiden sich nicht nur in ihrer Optik, sondern auch in ihrem Verhalten. Alpakas sind bekannt für ihre sanfte, ruhige Natur. Sie sind in der Regel scheuer und vorsichtiger als Lamas. Lamas sind weniger anhänglich als Alpakas und haben einen eigenständigeren Charakter. Alpakas sind neugierig und können leicht gezähmt werden, was sie zu beliebten Begleittieren macht. Sie verhalten sich meist passiv. Alpakas spucken zumeist nur innerhalb der Herde, und zwar um Konflikte zu lösen und Unzufriedenheit auszudrücken. Lamas hingegen sind territorialer und können Konflikte innerhalb der Herde aktiver angehen. Genauso wie Alpakas ist das Spucken bei ihnen ebenfalls ein Signal der Abwehr. Auch sind Lamas sehr wachsam, weshalb sie manchmal auch als Wachtiere eingesetzt werden.

Guanakos sind wilde Tiere und zeigen ein Fluchtverhalten bei Bedrohungen. Sie sind extrem scheu und schwer zu zähmen. Diese Tiere sind nomadisch und wandern in der freien Wildbahn auf der Suche nach Nahrung. Ihr Verhalten ist stark von ihrem natürlichen Lebensraum beeinflusst. Guanakos leben in kleinen Herden, allerdings sind die Bindungen innerhalb dieser Gruppen sind nicht so stark wie bei Alpakas oder Lamas. Sie sind schnelle Läufer und können bei Gefahr hohe Geschwindigkeiten erreichen.

Vikunjas sind ebenso wie Guanakos wilde Tiere und äußerst scheu. Sie haben nur begrenzten Kontakt zu Menschen. Ihr Lebensraum in extremen Höhenlagen prägt ihr Verhalten stark. Sie sind sehr gut an die Anforderungen des Lebens in großen Höhen angepasst. Vikunjas leben oft in kleinen Familiengruppen und haben weniger soziale Interaktionen als Alpakas oder Lamas. Ihre Fluchtreaktion auf Bedrohungen besteht darin, schnell zu fliehen, das aktive Angreifen liegt nicht in ihrer Natur.

Südamerikanische Kamele mit sehr feiner Wolle

Alpaka Seide Wolle edel glänzend in dunkelorange

Gemeint sind Alpakas und Vikunjas. Bei Alpakawolle ist es wichtig zu beachten, dass es diese in fünf unterschiedlichen Qualitätsstufen gibt. Während die niedrigen Qualitätsstufen „Huarizo“ und „Alpaka“ sich für Textilien eignen, die keinen direkten Hautkontakt aufweisen, wird die hochwertige und teuerste Stufe Babyalpaka für hochwertige Kleidung und Accessoires verwendet. Babyalpaka Wolle ist dabei genauso weich wie Kaschmir und von Natur aus mit einem edlen Glanz versehen. In niedrigeren Qualitäten kann Alpakawolle kratzen. Wie bei allen Tierwoll-Arten solltest du auch bei Alpakas auf Wolle ohne Tierquälerei setzen. Orientierung bieten dir Zertifikate wie Responsible Alpaca Standard (RAS).

Die zweite Gruppe südamerikanischer Kamele mit sehr feiner Wolle sind die Vikunjas. Ihre Wolle ist so edel und selten, dass man für einen Pullover aus Vikunjawolle mehr als 3.000 € bezahlt. Vikunjawolle kostet zwischen 400 und 600 Euro pro Kilogramm. Diese luxuriösen Kleidungsstücke eignen sich aufgrund des hohen Preises nur für bestimmte Personenkreise. Die hochwertige Alpakawolle hingegen, die sogar dazu in der Lage ist, sich verschiedenen Temperaturen anzupassen, ist bezahlbarer. Ein Alpaka Pullover kostet zwischen 100 – 200 €, je nach Schnitt, Muster und Farbigkeit. Der Preis von Alpaka Wolle in unverarbeiteter Form beläuft sich auf 40 € bis 100 € pro Kilogramm. Alpaka Wolle ist pflegeleicht, langlebig und robust, sodass du lange Zeit Freude an diesem luxuriösen Kleidungsstück haben wirst.

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