... Das kannst du gegen die Fusseln oder Knötchen tun
Du liebst deinen warmen und gemütlichen Pullover, doch nach einiger Zeit bemerkst du kleine Knötchen auf der Oberfläche und fragst dich, was das ist. Es handelt sich um Pilling, ein weit verbreitetes Phänomen bei Wollpullovern und anderen Strickwaren wie warme Strickjacken oder warme Ponchos. In diesem Artikel erfährst du, was Pilling genau ist, warum es entsteht und wie du es vermeiden kannst. Zudem geben wir dir wertvolle Pflegetipps, um lästige Pilling Knötchen, auch Pills genannt, loszuwerden und die Lebensdauer deines Pullovers zu verlängern.
Was ist Pilling bei Pullovern?
Pilling bezeichnet das Entstehen von kleinen Knötchen oder Fusseln auf der Oberfläche von Textilien. Diese losen Fasern haben sich durch Reibung während des Tragens oder Waschens aus dem Stoffgebe gelöst und verklumpen zu Knötchen. Die Fasern der Wolle verfilzen miteinander und es bilden sich Knötchen oder Pills, besonders häufig tritt dies bei Pullis und insbesondere Wollpullis auf. Pilling entsteht insbesondere an den Stellen, an denen es viel Reibung gibt, also an den Unterarmen, der Hüfte und dem Bund. Auch wenn du häufig einen Rucksack auf deinem Wollpullover trägst, können sich an den Schultern Fusseln bilden.
Für das Pilling Phänomen gibt es verschiedene Ursachen und am besten du setzt hier direkt an, um einen fusselfreien Pullover zu erhalten. Eine der Hauptursachen für Pilling ist die Verwendung von Fasern mit kurzer Stapellänge, wie sie bei vielen Wollpullovern vorkommen. Zudem kann auch die Qualität des Garns und die Webart des Stoffes eine Rolle spielen. Reibung durch Bewegungen des Körpers oder durch das Tragen von Taschen und Rucksäcken verstärkt den Effekt wie bereits erwähnt zusätzlich.
Ist Pilling ein Qualitätsmanko?
Pilling bei Pullovern ist an sich kein Qualitätsmanko, sondern ein natürlicher Prozess, der bei vielen Textilien aus flauschiger Wolle auftreten kann. Selbst weiche Pullover aus feinster Wolle können pilling-anfällig sein, allerdings meist nur in der Anfangszeit, wenn der Pulli neu ist.
Qualitativ hochwertigere Wolle ist weniger anfällig für Pilling, insbesondere bei Kaschmir kann man hier große Qualitätsunterschiede feststellen. Aktuell tritt bei Kaschmir Pullovern immer häufiger Pilling auf, da diese Wolle leider schon im Massenmarkt angekommen ist und die Woll-Qualität darunter erheblich leidet. Viele Menschen empfinden Pilling als störend, da es die Optik des Pullovers beeinträchtigt. Wir empfehlen dir deshalb beim Kauf auf die Qualität des Materials zu achten und bei Zweifel den Anbieter zu kontaktieren.
Kann ich Pilling vermeiden?
Pilling vermeiden kannst du zwar nicht vollständig, dafür kannst du bestimmte Maßnahmen ergreifen, um das Ausmaß zu reduzieren. Beim Kauf eines Pullis oder Wollpullis solltest du auf die Qualität des Materials achten. Entscheide dich für Pullover aus hochwertigem Garn und sei bitte auch beim Preis misstrauisch. Ein Alpaka Pullover oder Kaschmir Pullover unter 80 € ist meist billige Massenware mit minderer Woll-Qualität. Der Preis für Alpaka Wolle pro Kilogramm liegt bereits bei 40 € bis 80 €, hinzu kommen Fertigung, Transport, Vermarktung usw., weshalb ein Pullover meist ab 110 € aufwärts kostet.
Vermeide bitte auch unbedingt den übermäßigen Einsatz von Taschen und Rucksäcken, um die Reibung zu minimieren. Zudem kann das Tragen von Unterbekleidung aus glatten Materialien die Reibung zwischen Pullover und Haut verringern und so auch das Pilling Risiko verkleinern.
Bevor du deinen neuen Wollpullover oder Cardigan zum ersten Mal trägst, solltest du vorab lose Fasern und Fusseln mit einer Fusselrolle oder -bürste entfernen. So sorgst du proaktiv dafür, dass diese Fasern sich beim Tragen nicht mehr ineinander verknoten und Fusseln bilden können. Falls du keine Fusselrolle zur Hand hast, kannst du alternativ auch Klebeband oder Klett-Lockenwickler nutzen, nur sei dabei bitte vorsichtig.
Pflegetipps: Das kann man gegen Pilling tun
Um Pilling bei Pullovern vorzubeugen, ist eine sorgfältige Pflege dieser unerlässlich. Wasche sie am besten auf links gedreht in einem Schonwaschgang mit niedriger Temperatur und verwende ein mildes Waschmittel für Wolle. Den Weichspüler bitte weglassen. Verzichte auch auf den Einsatz des Trockners und lasse den Pullover an der Luft trocknen. Um die Fasern geschmeidig zu halten, kannst du den Pulli nach dem Waschen vorsichtig in Form ziehen. Das kannst du tun gegen Pilling, wenn es bereits entstanden ist: Nutze spezielle Fussel- bzw. Pilling-Rasierer, um die Knötchen zu entfernen. Lege dafür den Pulli flach auf einen festen Untergrund, ziehe die betroffene Stelle glatt und fahre vorsichtig mit dem Pilling-Rasierer darüber. Bitte nicht zu fest aufdrücken, da ansonsten der Pullover ausdünnen kann. Wichtig ist es die Knötchen nicht einfach herauszureißen, denn das schädigt das Wollgewebe unwiderruflich.
Wie du sehen kannst, ist Pilling ein verbreitetes Phänomen bei Pullovern, das durch Reibung und die Beschaffenheit des Materials entsteht. Es ist kein Qualitätsmanko, kann jedoch die Optik der Kleidungsstücke beeinträchtigen. Durch den Kauf hochwertiger Woll-Pullover, die möglichst rein und ungemischt sind, und die Beachtung der richtigen Pflegehinweise kannst du Pilling reduzieren. Wenn du Pullover ohne Pilling bevorzugst, empfehlen wir dir Alpakawolle. Alpaka Material ist am wenigsten pilling-anfällig und dabei genauso weich wie das berühmte Kaschmir. Ob Merino oder Alpaka besser zu dir passt, hängt von deinen individuellen Vorlieben ab. Das Thema beleuchten wir ausführlicher in einem separaten Artikel.
Welche Wollarten sind besonders anfällig für Pilling?
Bestimmte Wollarten sind generell anfälliger für Pilling als andere. Denn Pilling-Knötchen entstehen vor allem bei sehr feinen, kurzfasrigen Stoffen aus Naturmaterialien wie weiche Baumwolle oder Wolle. Bei Wolle neigen insbesondere Mohair, Kaschmir und Merinowolle zu Pilling. Diese Pullover sollten besonders schonend behandelt werden, um das Pilling zu minimieren. Bei Wollarten schneidet Alpaka Wolle am besten ab, was die Pilling-Anfälligkeit angeht. Aus diesem Grund entscheiden sich immer mehr Menschen für Alpaka, wenn sie die Qual der Wahl zwischen Alpaka oder Kaschmir haben. Bei synthetischen Fasern wie Polyester oder Acryl kommt es ebenfalls seltener zu Pilling, doch sind diese im Gegensatz zu Wolle nicht biologisch abbaubar und belasten die Haut häufig mit Mikroplastik, anders als hochwertige Naturfasern Kleidung, die hautschonend wirkt und auch organisch abbaubar ist.
Pullover ohne Pilling: Geheimtipp Alpakawolle
Weniger Pilling anfällig ist Alpaka Wolle. Kleinere Fussel können zwar auch bei den feinen Alpaka Fasern auftreten, doch größere Pilling Knötchen sind selten. Auch hier spielt die Woll-Qualität wieder eine große Rolle. Wir empfehlen dir auf Alpaka Pullover aus 100 Prozent weicher Babyalpaka Wolle zu setzen anstatt auf günstigere Mischungen, wie die großen Modelabels sie häufig anbieten. Detaillierte Infos, was du tun kannst, wenn Alpakawolle fusselt, findest du in unserem Blog. Um Pilling bei Alpakawolle zu vermeiden, solltest du ein paar Pflegetipps beim Waschen von Alpaka Pullovern beachten. Die wichtigsten lauten Wollprogramm, schonendes Schleudern und die Nutzung von Wollwaschmittel. Das Alpaka Fell in der höchsten Qualitätsstufe Babyalpaka ist genauso weich wie Kaschmir, das lässt sich im Labor anhand der Dicke der Fasern feststellen, die in der Einheit Mikron gemessen wird. Aufgrund ihrer Weichheit und Thermoeigenschaften ist Alpakawolle besonders beliebt für die Herstellung wärmster Pullover. Vor einigen Jahren noch war Kaschmir eine seltene, edle Luxusfaser. Heutzutage überwiegen leider die Nachteile von Kaschmir, da die Wolle billig in Masse in Ländern wie China oder Indien produziert wird. Aufgrund einer besseren Umweltbilanz und eines höheren Tierschutz-Niveaus bei der Herstellung von Alpakawolle entscheiden sich immer mehr Käufer bewusst für Alpaka anstatt Kaschmir.
