… Diese Wollarten enthalten weniger Lanolin
Wollwachsallergien und Lanolin-Allergien werden synonym verwendet und meinen allergischen Reaktionen gegen Wollwachs (Lanolin). Mit Lanolin ist das natürliche Fett gemeint, dass vor allem in Schafwolle vorhanden ist. Grundsätzlich verfügt Lanolin über pflegende, feuchtigkeitsspendende Eigenschaften für die Haut, weshalb es in Kosmetika, Salben und Hautpflegeprodukten Anwendung findet. Wir fokussieren uns in diesem Artikel auf Wollwachs in Textilien, anstatt in Pflegeprodukten und zeigen dir auf, welche Wollarten du bei einer Wollwachs Allergie meiden solltest und auf welche Materialien du alternativ setzen kannst, um deine Haut vor Allergien zu schützen.
Ursachen & Symptome einer Wollwachs-Allergie
Bei sämtlichen Allergien reagiert das Immunsystem empfindlich auf bestimmte Stoffe, in diesem Fall dem Fett Lanolin. Textilien oder Kosmetika, die Lanolin-haltig sind, reagieren mit den empfindlichen Hautstellen, mit denen sie in Kontakt kommen. Typische Symptome bei Wolle Allergien sind Hautrötungen- und Entzündungen bis hin zu Ausschlägen und Schwellungen sowie einem sehr unangenehmen Juckreiz. In schweren Fällen bilden sich Bläschen, die keinesfalls geöffnet werden dürfen, da dies zu offenen Wunden führt.
Die Ursachen von Wollwachs Allergien liegen häufig in genetischen Veranlagungen sowie bestimmten, individuellen Hauterkrankungen. Um eine Lanolin-Allergie festzustellen, setzt man auf einen Allergietest, wie es bei Allergien üblich ist. Bei einem Patch-Text werden kleine Mengen des Allergens auf die Haut gegeben, um die Reaktion des Körpers zu testen. Fällt der Patch-Test positiv aus, heißt also es kommt zu allergischen Reaktionen wie Hautreizungen, wehrt das Immunsystem Lanolin ab und reagiert somit allergisch darauf.
Was kann man bei einer Lanolin-Allergie tun?
Wurde die Wollwachs-Allergie festgestellt, ist es wichtig, auf den Körper zu hören und Lanolin zu meiden, um allergischen Reaktionen aus dem Weg zu gehen. Bei Kosmetikprodukten sollten die Inhaltsstoffe geprüft werden und bei Textilien solltest du bestimmte Wollarten nicht mehr verwenden. Welche das sind, zeigen wir dir im nächsten Abschnitt. Wenn du schon von allergischen Reaktionen gegen Lanolin betroffen bist und die Symptome lindern möchtest, kannst du auf Medikamente wie Antihistaminika setzen, die allergische Reaktionen reduzieren.
Vermeide Wollarten, die Wollwachsallergien verursachen
Der effektivste Weg Allergien zu vermeiden ist durch Prävention. Wenn du weißt, dass deine Haut allergisch auf Lanolin reagiert, solltest du genau solche Wollarten meiden, die von Natur aus, einen hohen Anteil an Wollwachs enthalten. Zu den Lanolin-haltigen Wollarten zählen:
Schafwolle
Schafwolle ist die Wolle, die am meisten Lanolin enthält. Zwar kann die Konzentration je nach Rasse und Verarbeitung der Wolle variieren, doch löst Schafwolle im allgemeinen häufiger allergische Reaktionen aus als flauschige Wollarten oder pflanzliche Fasern wie weiche Baumwolle. Schafwolle verfügt über weniger feine Fasern und wird deshalb von vielen Menschen als kratzig empfunden. Doch, nur weil du Wolle als kratzig empfindest, heißt nicht, dass du unter einer Wollwachs-Allergie leidest. Diese tritt wirklich nur in Symbiose mit Symptomen wie Hautrötungen und Ausschlägen auf. Für Textilien mit engem Hautkontakt wie weiche Pullover oder weiche Schals eignet sich Schafwolle aufgrund ihrer Grobheit kaum, auch wenn sie über gute Wärmeeigenschaften verfügt.
Merinowolle
Merinowolle wird von Merinoschafen gewonnen und fällt deshalb ebenfalls in die Kategorie Schafwolle. Merino ist eine qualitativ hochwertige Wolle, mit feineren und weicheren Fasern als herkömmliche Schafwolle und hervorragender Wärmeisolierung und Atmungsaktivität. Dennoch enthält sie einen hohen Lanolin-Gehalt, weshalb sie sich nicht für Wollwachs-Allergiker eignet.
Setze stattdessen auf Wollarten, die keine Wollwachsallergien verursachen
Jetzt wissen wir, welche Wollarten du als Lanolin-Allergiker besser meiden solltest. Wenn es dir wichtig ist auf Naturfasern Kleidung zu setzen, hast du sowohl Wollarten (vom Tier), als auch pflanzliche Fasern zur Auswahl, ohne unter allergischen Reaktionen leiden zu müssen. Welche Wolle kratzt nicht und enthält weniger Wollwachs?
Alpakawolle aus Südamerika
Alpakawolle wird aus dem Fell von Alpakas gewonnen. Die Tiere sind in Südamerika heimisch und wohnen dort im Andengebirge auf mehreren tausend Höhenmetern. Alpakawolle verfügt über Eigenschaften, die keine andere Wollart bietet und die sie besonders empfehlenswert für Lanolin-Allergiker macht:
- Sie enthält von Natur aus kaum bis gar kein Lanolin. Somit sind Hautreizungen und Schwellungen als allergische Reaktionen bei Wollwachs-Allergikern fast ausgeschlossen.
- Alpakawolle ist Allergiker Wolle und löst somit weniger wahrscheinlich Allergien aus. Alpaka Allergien treten äußerst selten auf, weshalb die Wolle besonders beliebt bei Menschen mit empfindlicher Haut sowie Babys und Kindern ist.
- Alpaka Fasern sind glatt und weich, weshalb sie sich nicht rau oder kratzig auf der Haut anfühlt. Bei Alpakawolle ist es wichtig zu beachten, dass man fünf Qualitäten unterscheidet, die unterschiedlich weich sind. Während die niedrigeren und günstigeren Qualitäten Alpaka, Fine und Superfine kratzen können, ist Babyalpaka als höchste Qualitätsstufe weich wie Kaschmir. In Babyalpaka Qualität kratzt Alpakawolle garantiert nicht, was den Tragekomfort ungemein verbessert.
- Weiterhin verfügt Alpaka Material über hervorragende thermische Eigenschaften. Bis heute ist sie die wärmste Wolle, dabei ganze siebenmal wärmer als Schafwolle und besonders beliebt für warme Strickjacken, Pullover und Accessoires für den Winter.
- Kleidung aus Alpakawolle bietet höchsten Tragekomfort, da Alpakawolle feuchtigkeitsabweisend ist und die Haut trocken hält. Auch verfügt sie über Eiweißmoleküle, die Bakterien hemmen und so dazu beitragen, Infektionen und Hautreizungen vorzubeugen. Die weichste Babyalpaka Wolle ist deshalb auch für Winter-Accessoires wie Mützen, die nicht kratzen und wärmste Socken Ihre herausragende Qualität rechtfertigt den höheren Preis.
Nicht zu verwechseln ist Alpakawolle mit Lamawolle, die deutlich gröber und somit weniger weich ist und sich nicht für hautnahe Textilien eignet. Käufern fällt die Wahl zwischen Merino oder Alpaka häufig schwer, da die beiden Wollarten sich sehr ähneln und einen ausgezeichneten Tragekomfort versprechen. Bei Allergien gegen Wollwachs solltest du Alpakawolle in Babyalpaka Qualität bevorzugen. Wusstest du auch, dass Alpakawolle Keratin enthält? Die Wolle wird deshalb auch zur Herstellung von Seifen und Shampoos genutzt, die besonders sanft zur Haut sind. Selbst für Neurodermitiker eignen sich Alpaka Seifen aufgrund ihres Keratin-Gehalts und ihrer Natürlichkeit.
Angora, Kaschmir, Mohair und Yak-Wolle
Weitere Wollarten mit geringem Lanolin-Gehalt sind Angorawolle, Kaschmir, Mohair und Yak. Sie zeichnen sich durch ihre feinen, weichen Fasern aus und schonen so die Haut. Bei Kaschmir und Angora empfehlen wir dir einen kritischen Blick auf die Herkunft der Wolle zu legen, da die beiden Wollarten häufig mit Tierquälerei in Ländern wie China und der Mongolei in Verbindung gebracht werden. Tierwohl-Zertifikate und Auszeichnungen geben dir Orientierung für Wolle ohne Tierquälerei.
Pflanzliche Fasern als Alternative zu Wolle
Auch wenn Wolle über viel bessere Wärmeeigenschaften als pflanzliche Fasern verfügt, setzen manche Käufer und auch Veganer bewusst auf pflanzliche Stoffe wie Baumwolle, Leinen oder Hanf. Als weichste Baumwolle, die wir jemals gefühlt haben, können wir dir Pima Baumwolle empfehlen. Die höchste Qualität von Pima Baumwolle findest du in Peru, sie wird als Peruvian Pima Cotton deklariert, und wächst in den nördlichen Küstetälern des Landes. Sie verfügt über lange Fasern, die sie weich und stabil macht und wird von Hand gewonnen, was besonders ökologisch ist und die Qualität der Fasern schont.