… Ursachen und was du dagegen tun kannst
Wir haben mit dem Geschäftsführer von Andina Outdoors, gesprochen zum Thema kratzige Socken als Teil unserer Mini-Serie mit Tipps zum Sockenkauf. Kratzige Socken fühlen sich äußerst unangenehm an, weil du dich ständig kratzen möchtest und die Erscheinungen dadurch nur schlimmer werden. Bei kratzenden Socken reiben die groben Fasern auf der Haut und können so neben Juckreiz auch zu Rötungen und Hautausschlägen führen. Wer häufig kratzige Socken trägt, erhöht das Risiko von Hautkrankheiten wie Schweißfüßen oder Pilzinfektionen.
Beginnen wir mit Basis-Wissen und der Frage, warum Socken eigentlich kratzen.
Was sind die Ursachen für kratzige Socken?
Der häufigste Grund für kratzige Socken ist das Material. Bestimmte Wollarten wie Schafwolle oder auch synthetische Fasern sind grober und können reiben oder kratzen, wenn sie direkt auf der Haut getragen werden. Hier ist es wichtig zu wissen, dass jeder Mensch anders auf Materialien reagiert, manche haben spezielle Allergien wie Wollwachs oder Lanolin Allergien und reagieren empfindlich auf Wollarten oder pflanzliche Fasern, die generell gut verträglich sind.
Wir empfehlen auch immer Socken zu bevorzugen, die weniger chemische Rückstände wie Farbstoffe oder Weichmacher enthalten. Unsere Socken aus Alpaka und Merinowolle sind zum Beispiel häufig überhaupt nicht gefärbt, da sie die schöne Naturfarbe der Alpakas in schwarz, braun und weiß tragen. Doch das sieht man als Käufer immer schwer, es empfiehlt sich dann misstrauisch zu werden, wenn Socken sehr günstig sind. Das sind dann meist Massenproduktionen aus China & Co., bei der die Hautfreundlichkeit nicht im Vordergrund steht.
Auch die Verarbeitung der Socken nimmt Einfluss, ob sie kratzen oder sich weich und bequem anfühlen. Nähte an empfindlichen Stellen können auf der Haut reiben und so ein unangenehmes Tragegefühl verursachen. Menschen mit empfindlichen Füßen sollten deshalb vorrangig auf Socken mit nahtloser Konstruktion setzen.
Du hast anfangs das Material als Einflussfaktor auf die Weichheit von Socken angesprochen.
Welche Materialien kratzen und welche nicht?
Genau, das Material ist ein entscheidender Faktor gegen kratzige Socken. Bestimmte Materialien haben gröbere Fasern und sorgen deshalb für ein weniger sanftes Hautgefühl. Grobe Schafwolle beispielsweise sollte nicht direkt auf der Haut getragen werden. Die Wolle ist wärmend und hat ihre positiven Eigenschaften, doch solltest du ein dünnes Paar Baumwollsocken unterziehen, um kein kratziges Gefühl zu erhalten.
Manche synthetischen Fasern können ebenfalls kratzen, wenn sie nicht ausreichend weichgemacht wurden. Deshalb würde ich wie gesagt die Finger von billigen Socken-Paketen lassen. Sie enthalten zu viel Chemie, können kratzen und sind auch weniger langlebiger … irgendwo muss sich der Preis ja widerspiegeln.
Neben dem Material beeinflusst allerdings auch die Qualität dessen ihre Weichheit. Wenn man hochwertige Materialien, wie Alpaka oder Merino kauft, die als besonders weich und Allergiker-freundlich gelten und dennoch ein kratziges Gefühl bekommt, liegt die Ursache meist in der Minderwertigkeit der Wolle. Das ist schwierig vor dem Kauf zu erkennen, hier kann ich dir nur empfehlen kritisch auf den Preis zu schauen und vermeidlich günstige Angebote zu meiden.
Um unsere Haut von Mikroplastik zu schützen sind natürliche Materialien wie Baumwolle, die weichere Pima Baumwolle aus Peru und Bambusviskose als pflanzliche Fasern hautschonend und auch für Veganer geeignet. Als weiche Wollarten sind Alpakawolle und Merinowolle besonders zu empfehlen. Sie sind nicht nur weich und wärmend, sondern verfügen auch über hypoallergene Eigenschaften, da sie kaum Lanolin (Wollfett) enthalten, was häufig allergische Reaktionen auslöst. Bei Alpakawolle ist es wichtig zu wissen, dass es nicht die eine Alpakawolle gibt, sondern man fünf Qualitäten unterscheidet, die verschieden fein und weich sind. Die höchste Qualität ist Babyalpaka, sie ist die seltenste Alpakawolle und deshalb auch teurer. Zugleich sind Merino und Alpaka atmungsaktiv und leiten so Feuchtigkeit ab, was besonders wichtig für ein schwitzfreies Fußklima ist. Häufig werden Alpaka und Merino in ihrer naturbelassenen Form verwendet, ohne chemische Zusätze, was immer gut für die Haut ist.
Bei Andina mischen wir unsere Socken häufig aus Alpaka, Merino und Bambus, da sich die Materialien ideal ergänzen. Alpaka als wärmste Wolle, Merino mit bester Atmungsaktivität und Bambus gibt Robustheit und Strapazierfähigkeit. Wir fertigen seit über 30 Jahren Socken und achten dabei auch besonders aufs Bündchen, damit es nicht einschneidet und die Blutzirkulation stört.
Danke für die Tipps, das klingt alles einleuchtend. Wenn ich allerdings schon kratzige Socken habe und mich nicht von ihnen verabschieden möchte, was empfiehlst du mir?
Was kann ich gegen kratzende Socken tun?
Wie gesagt, bei dicken Wintersocken aus kratzigen Materialien kannst du ein dünnes Paar Baumwollsocken unterziehen. Auch Waschen kann helfen, da dadurch Schmutz und chemische Rückstände verschwinden, die das Kratzen möglicherweise verursachen. Gebe bei der Waschung zusätzlich Weichspüler hinzu und setze auf eine schonende Waschung per Handwäsche oder im Wollprogramm der Waschmaschine. Häufig liegt die Ursache kratziger Socken auch an den Nähten. Schaue sie dir einmal genauer an, ob du lose Fäden oder grobe Stellen entdeckst. Gegebenenfalls kannst du bei minderwertiger Verarbeitung von deinem Rückgaberecht Gebrauch machen.
Um kratzige Socken aus deinem Leben zu verbannen, solltest du beim nächsten Kauf also auf Material und Preis achten. Weiche, hautfreundliche Materialien wie Baumwolle, Bambus, Merino oder Alpaka eignen sich besonders gut für weiche Socken. Achte zusätzlich auf die Angaben des Herstellers zur Verarbeitung, daran erkennt man gute Qualität meist schnell.
Vielen Dank Luis für deine ausführlichen Erläuterungen zum Thema. Wir selbst haben eure Andina Socken ausführlich getestet und sind wirklich begeistert von der Qualität. Einer unserer Kunden leidet an einer speziellen Fußkrankheit und meinte die Socken haben sein Leben besser gemacht. Dieses Feedback hat uns sehr berührt.
Hinweis: Wir haben das Interview auf Spanisch geführt und anschließend sinngemäß ins Deutsche übersetzt.
