Wolle Allergiker stehen häufig vor der Qual der Wahl. Setzen sie anstatt auf Wolle auf pflanzliche Naturfasern wie Leinen, Bambus oder Pima Baumwolle als weichste Baumwolle und verzichten auf Wärme? Pflanzliche Alternativen wie Baumwolle halten bekanntermaßen kaum warm. Oder gehen sie das Risiko ein, dass der neue Wollpullover kratzt?
Beim Thema Allergien ist grundsätzlich wichtig zu verstehen, dass diese sehr individuell sind. Aus diesem Grund sollten Kennzeichnungen auf Kleidung wie „allergiker-freundlich“ nicht für Bahre Münze genommen werden. Was für eine Person allergikerfreundlich ist, kann für eine andere durchaus allergische Reaktionen hervorrufen. Hautreizungen und Atembeschwerden sind die häufigsten Symptome bei Wolle Allergien und sind äußerst unangenehm. Wichtig für Allergiker ist es auch zu wissen, dass der Begriff „allergikerfreundlich“ nicht reguliert ist. Heißt Anbieter können ihre Produkte als allergikerfreundlich deklarieren, ohne Tests zur Validierung vorgenommen zu haben.
Wir möchten dir in diesem Blogartikel aufzeigen, dass du als Wolle Allergiker nicht nur auf das Material, sondern auch auf die Verarbeitung achten solltest. Denn auch hypoallergene Wollarten wie Alpakawolle, Seide, Kaschmir oder Merino können durch bestimmte Veredelungs- oder Reinigungsprozesse Reizstoffe enthalten.
Merkmale Allergiker-freundlicher Wollsorten
Um das Risiko von Hautreizungen und weiteren allergischen Reaktionen zu minimieren, gilt es besonders auf folgende Merkmale der Wollart zu achten:
- Geringer Lanolingehalt: Lanolin oder Wollwachs ist ein natürliches Fett, dass die Wolle von Tieren vor Regen schützt. Dieses Fett ist der häufigste Auslöser für Wollwachs Allergien. Allergiker sollten deshalb auf Wolle mit niedrigerem Lanolingehalt oder „Superwash“ Wolle setzen, deren Lanolingehalt in der Verarbeitung reduziert wurde.
- Feine Fasern: Welche Wolle kratzt nicht? Hier gilt je feiner die Wollfaser, desto weicher und verträglicher ist sie für die Haut. Feine Fasern mit glatter Oberfläche kratzen weniger wahrscheinlich und reizen die Haut nicht.
- Hochwertige Verarbeitung: Ein guter Verarbeitungsprozess von Wolle trägt ebenfalls dazu bei, allergene Substanzen und Verunreinigungen zu entfernen. Chemische Zusätze und Farbstoffe können die Haut reizen und sind häufig in billigen Slow Fashion Textilien enthalten. Wärmste Kleidung aus Wolle hat ihren Preis, sehr günstige Kleidungsstücke und Accessoires sollten Käufer misstrauisch machen.
- Thermoeigenschaft: Wolle mit guten temperaturregulierenden Eigenschaften sorgt dafür, dass Feuchtigkeit von der Haut abgeleitet wird. Das ist enorm wichtig, da auch Feuchtigkeitsansammlungen allergische Reaktionen auslösen können.
Auf diese 5 Wollarten können Allergiker setzen
Die Frage welche Wolle ist am weichsten sollte man sich als Wolle Allergiker unbedingt stellen. Wir wissen nun, dass feine Fasern weicher sind und weniger wahrscheinlich die Haut reizen. Auch der geringe Lanolingehalt trägt entscheidend zu einer besseren Verträglichkeit bei wie auch feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften, um unangenehmen Feuchtigkeitsstau zu vermeiden. Im Zweifelsfall solltest du eine Wollart auf einer kleinen Hautfläche wie Handrücken testen. Hier sind nun die fünf verträglichsten Wollsorten für Allergiker:
#1 Babyalpaka Wolle (Alpaka)
Alpakawolle aus Peru ist die hochwertigste der Welt, da die Tiere dort in ihrem natürlichen Lebensraum – dem Andengebirge – leben. Beim Kauf von Alpaka Kleidung gilt es unbedingt auf die Qualitätsstufe der Wolle und die Mischung zu achten. In den niedrigeren Qualitätsstufen Alpaka und Fine kann Alpakawolle kratzen. Menschen mit empfindlicher Haut und Allergiker sollten deshalb immer auf die höchste Babyalpaka Qualität setzen. Diese Wolle wird von geschützten Partien ausgewachsener Alpakas wie Bauch gewonnen und ist nacherwiesen weich wie Kaschmir. Bei Babyalpaka treten Alpaka Allergien grundsätzlich nicht auf, da sie kaum Lanolin enthält. Zusätzlich ist Alpaka siebenmal wärmer als Schafwolle und bis heute die wärmste Wolle. Auch verfügt Alpaka Kleidung über temperaturregulierende Eigenschaften und ist atmungsaktiv, sodass sich Schweiß nicht festsetzen kann und man auch nicht schnell ins Frösteln kommt.
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#2 Merinowolle
Merino ist feiner und weicher als herkömmliche Schafwolle. Die feine Fasernstruktur reduziert das Allergierisiko, weshalb sich diese Wolle für Allergiker eignet. Genauso wie Alpaka verfügt auch Merino über atmungsaktive Eigenschaften und ist deshalb besonders beliebt für hochwertige Outdoor-Kleidungsstücke. Merino ist ein hervorragendes Material, für Mützen, die nicht kratzen sollen. Entdecke jetzt unsere neuen Stücke, die in Arequipa, Peru gefertigt wurden.
#3 Kaschmir
Auch bei Kaschmir treten Hautreizungen nur in seltenen Fällen auf. Die Wolle von Kaschmirziegen aus China ist extrem weich und verfügt über ähnliche hypoallergene Eigenschaften wie Alpaka und Merino. Da diese Wollart mittlerweile in Masse produziert wird, hat Kaschmir Nachteile was Umwelt- und Tierschutz angeht. Du fragst dich, ob Alpaka oder Kaschmir besser ist? Die Weichheit ist dieselbe, betrachtet man die Nachhaltigkeit, empfehlen wir dir Alpakawolle aus Südamerika.
#4 Mischungen mit Seide
Wolle lässt sich gut mit Seide mischen. Wir haben dies mit Alpaka Seide vertestet und sind begeistert. Die wärmenden, funktionalen Eigenschaften von Babyalpaka in Kombination mit der glatten Oberfläche von Seide lässt besonders luxuriöse Accessoires entstehen. Die Alpaka Seide Stola aus 70% Babyalpaka und 30% Seide ist ein Bestseller in unserem Shop und als creme Stola auch für Hochzeiten beliebt.
#5 Kunstfasern
Kunstfasern wie Mikrofaser minimieren allergische Reaktionen und werden häufig speziell für Allergiker entwickelt. Wir finden bei Kunstfasern allerdings den Mikroplastik Anteil nachteilig, denn diese Fasern werden aus Plastik hergestellt und sind keine Naturfasern wie Wolle oder pflanzliche Stoffe.
Diese Wollarten sollten Allergiker meiden
Jetzt kennst du die Wollarten für Allergiker, die besonders weich und verträglich sind. Damit du beim Kauf nichts Falsches machst, hier noch die Wollarten, die du als Allergiker besser meiden solltest:
- Schafwolle als Standard-Wolle ist besonders lanolinhaltig und von der Textur her unangenehm hart.
- Kardierte Wolle ist häufig weniger verarbeitet und enthält deshalb gröbere Fasern. Aus diesem Grund wird sie vielmehr für rauere Textilien verwendet, die nicht direkt auf der Haut getragen werden.
- Billige Wolle und minderwertige Wollmischungen enthalten häufig Zusatzstoffe, auf die Allergiker reagieren.