Peruaner vor Gebirgskulisse hält ein Lama an der Leine

Unterschiede zw. Lamas und Alpakas

- Ein umfassender Vergleich

Lamas und Alpakas sind beliebte Tiere, die für ihre flauschige Wolle und ihren niedlichen Charakter geschätzt werden. Da sich Alpakas und Lamas optisch stark ähneln, werden sie häufig miteinander verwechselt. Doch auch wenn sie sich auf den ersten Blick ähnlich sehen, gibt es wichtige Unterschiede in Aussehen, Charakter und Nutzung der Neuweltkamelide. Lamas sind größer, haben längere Beine und werden oft als Lasttiere eingesetzt. Alpakas hingegen sind kleiner und leichter, haben dichteres, weicheres Fell und werden wegen ihrer feinen Alpakawolle gezüchtet. In Bezug auf Temperament sind Lamas oft territorialer, während Alpakas ruhiger und sanfter sind. Sowohl Lamas als auch Alpakas sind faszinierende Tiere mit einzigartigen Eigenschaften, die sie zu beliebten Begleitern machen.

Kurz und knapp

Alpakas und Lamas – Die wesentlichen Unterschiede

Die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale von Alpakas und Lamas in zusammengefasster Form lauten:

  • Lamas und Alpakas gehören zwar beide zur Familie der Kamele, doch stammen Lamas von den wildlebenden Guanakos und Alpakas von den kleineren Vikunjas ab.
  • Wesentliches optisches Unterscheidungsmerkmal zwischen Alpakas und Lamas ist ihre Größe und Statur. Lamas sind deutlich größer und haben einen längeren Hals sowie längere Beine als Alpakas. Alpakas wiegen nur etwa halb so viel wie Lamas und sind schmächtiger gebaut.
  • Alpakas werden vorrangig für ihre hochwertige, weiche Wolle gezüchtet. Zwar wird auch Lamawolle für Textilien genutzt, doch ist diese deutlich gröber als die Wolle von Alpakas und eignet sich vielmehr für Teppiche, anstatt für weiche Kleidung.
  • Der Charakter von Lamas ist ein stückweit distanzierter und misstrauischer als der der sanften, neugierigen Alpakas.

Alpaka Lama Vergleich – Die Unterschiede sind vielfältig

Weißes Lama mit braunen Punkten vor Bergkulisse
Lama
Niedliches, braunes Huacaya Alpaka mit Kulleraugen
Alpaka

Abstammung

In Bezug auf ihre Abstammung gehören sowohl Lamas als auch Alpakas zur Familie der Kamele, die wiederum zur Ordnung der Paarhufer und Schwielensohler gehören. Die Kameliden, die in Südamerika beheimatet sind, haben eine gemeinsame Vorfahren Linie und werden auch als Andenkamele bezeichnet. Es ist wichtig anzumerken, dass Lamas und Alpakas nicht mit den in Asien und Afrika beheimateten Altweltkamelen verwandt sind, obwohl sie ähnliche anatomische Merkmale aufweisen. Die evolutionäre Entwicklung der südamerikanischen Kameliden erfolgte unabhängig von den Kamelen in Asien. Während die Altweltkamelide Dromedare und Trampeltiere über Höcker verfügen, sind die südamerikanischen Kamele mit glattem Rücken, ohne Höcker ausgestattet.

Lamas (Lama glama) und Alpakas (Vicugna pacos) stammen ursprünglich aus den südamerikanischen Anden, insbesondere aus den Ländern Peru, Bolivien, Chile und Argentinien. Sie wurden von den indigenen Völkern in diesen Regionen seit Tausenden von Jahren domestiziert und für verschiedene Zwecke genutzt, wie zum Beispiel als Lasttiere, Fleisch- und Wolllieferanten sowie als Transportmittel in den unwegsamen Bergregionen.

Lamas stammen von den größeren Guanakos ab, Alpakas von den kleineren Vikunjas. Ihrer Abstammung haben Alpakas ihr besonderes Fell zu verdanken, denn Vikunjawolle ist die teuerste Wolle der Welt aufgrund ihrer Weichheit. Man unterscheidet grundsätzlich zwei Alpaka Rassen: Huacaya Alpakas, die ein flauschiges, dichtes Fell haben und Suri Alpakas, deren Fell lange, seidige Fasern aufweisen.

Alpakin Grafik Stammbaum Andenkamele Lamas, Alpakas, Guanakos und Vikunjas mit Angabe der geschätzten Population
Grafik Stammbaum wild lebende und domestizierte südamerikanische Kamele

Nutzung von Alpakas vs. Lamas

Sowohl Lamas als auch Alpakas haben in verschiedenen Kulturen Südamerikas eine lange Geschichte der Nutzung. Lamas wurden traditionell als Lasttiere eingesetzt und konnten schwere Lasten im unwegsamen Gebirge tragen. Sie wurden auch zur Bewachung von Herden eingesetzt, da sie ein ausgezeichnetes Wachverhalten haben. Alpakas hingegen wurden vor tausenden von Jahren von den Inkas wegen ihres feinen Fells gezüchtet, das zur Herstellung von hochwertigen Textilien wie Alpaka Pullovern, Alpaka Schals und Decken verwendet wird. Alpaka Fasern sind bekannt für ihre unvergleichliche Weichheit, Wärme und hypoallergenen Eigenschaften. Als Lastentiere können Alpakas nicht eingesetzt werden, da ihr Rücken dies anatomisch nicht zulässt und sie generell viel zu klein und schmächtig gebaut sind. Aus diesem Grund sollten man auf Alpakas auch nicht reiten, selbst Kinder, die leichter sind, können beim Reiten den Rücken des Alpakas nachhaltig schädigen. In Deutschland werden gemeinsame Freizeitaktivitäten mit Alpakas wie Alpaka Wanderungen, das sportlichere Alpakatrekking oder entspannendes Alpaka Yoga zunehmen beliebter. Alpaka Tiere haben eine beruhigende Wirkung auf Menschen und helfen uns dabei abzuschalten und zu entspannen.

Vielleicht fragst du dich jetzt, ob man Alpakas auch essen kann? Ja, kann man und auch Lamas werden insbesondere in Peru und Bolivien als Nahrungsquelle genutzt. Alpaka und Lama Fleisch gilt als mager und gesund, da sie einen hohen Proteingehalt und niedrigen Fettgehalt aufweisen. In Europa ist der Konsum von Lama,- und Alpakafleisch allerdings kaum verbreitet.

Das Aussehen

Lamas und Alpakas ähneln sich zwar in ihrer Erscheinung, aber es gibt subtile Unterschiede, die man beachten sollte. Am einfachsten kann man Lamas und Alpakas anhand ihrer Größe unterscheiden: Lamas sind mit einer Schulterhöhe von etwa 1,20 Meter größer und haben eine robuste Statur. Sie haben auch längere Beine und einen langen Hals. Im Gegensatz dazu sind Alpakas kleiner, kompakter und deutlich zierlicher gebaut, mit einer Schulterhöhe von etwa 0,9 Meter und einem Gewicht von circa 55 – 60 Kilogramm. Ihr Hals und ihre Beine sind kürzer, und sie haben ein rundlicheres Aussehen insgesamt. Auch in ihren Ohren unterscheiden sie sich. Während Lamas gebogene Ohren haben, gehen Alpaka Ohren gerade nach oben. Außerdem ist das Alpaka Fell im Vergleich zum Fell von Lamas gleichmäßiger, dichter und weicher. Lama Fell fühlt sich schon rau an und ist auch weniger buschig und dicht wie Alpakafell.

Charakter und Verhalten

Ein weiterer Unterschied zwischen Lamas und Alpakas liegt in ihrem Temperament. Lamas haben oft einen stärkeren Charakter und können territorialer sein. Sie sind neugierig, aber auch wachsam und schützen gerne ihre Herde. Lamas können alarmiert reagieren, wenn Fremde in ihre Nähe kommen, und zeigen manchmal aggressives Verhalten wie Spucken, Stampfen oder grobes Anstupsen, um ihre Herde zu verteidigen. Alpakas spucken tatsächlich nur selten und dann meist nur innerhalb der Herde.

Alpakas sind im Allgemeinen ruhiger und sanfter. Sie sind bekannt für ihre freundliche Natur und zeigen sehr selten aggressives Verhalten gegenüber Menschen oder anderen Tieren. Lamas sind aufgrund ihrer größeren Körpergröße und ihres starken Schutzinstinkts manchmal vorsichtiger im Umgang mit Menschen. Sie können misstrauisch sein und brauchen Zeit, um Vertrauen aufzubauen. Alpaka Tiere sind im Allgemeinen sanfter gegenüber Menschen. Sie sind dafür bekannt, dass sie gut mit Kindern interagieren und eine ruhige und geduldige Natur haben. Aufgrund ihrer Sanftmut und ihrer Fähigkeit sich der Stimmung des Menschen anzupassen, werden auch Alpaka Therapien bei Krankheiten wie Demenz oder Autismus, als auch für Menschen mit Behinderung immer bekannter. Auf Freizeitaktivitäten mit Alpakas wie Alpaka Wanderungen kann man die Anziehungskraft der neugierigen Kamelide aus nächster Nähe erleben. Sowohl Lamas als auch Alpakas können positive Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben. Ihre ruhige Natur und ihr sanftes Wesen können Stress abbauen und haben eine beruhigende Wirkung. Der Umgang mit ihnen kann zu einer verbesserten mentalen Gesundheit und zur Förderung von Entspannung und Wohlbefinden beitragen.

Lamas sind bekannt für ihr komplexes soziales Verhalten. Sie leben oft in größeren Herden und haben eine Rangordnung innerhalb der Gruppe. In der Herde können Lamas ihre Dominanz oder Unterwerfung durch Körperhaltung, Geräusche und manchmal auch durch leichte Aggressionen ausdrücken. Alpakas sind in der Regel gesellige Tiere, ihre soziale Hierarchie ist weniger ausgeprägt als die von Lamas. Alpakas haben oft eine harmonischere Interaktion innerhalb der Herde und zeigen weniger Dominanzverhalten. Lamas sind sehr neugierige Tiere und haben oft einen wachsamen Charakter. Sie beobachten gerne ihre Umgebung und reagieren empfindlich auf Veränderungen oder potenzielle Bedrohungen. Auch haben sie eine ausgeprägte Fähigkeit, Gefahren zu erkennen und können die Herde warnen oder Maßnahmen ergreifen, um sich und ihre Herde zu schützen. Alpakas sind ebenfalls neugierig, aber in der Regel weniger aufmerksam und weniger alarmiert als Lamas. Es ist wichtig zu beachten, dass das Verhalten von Lamas und Alpakas auch von Faktoren wie Zuchtlinien, individueller Erfahrung und Training beeinflusst werden kann. Auch hat jedes Tier seinen eigenen Charakter.

Lamawolle vs. Alpakawolle

Alpaka-Wolle-braun

Lamawolle und Alpakawolle unterscheiden sich in verschiedenen Aspekten, darunter die Faserstruktur, die Textur und die Wärmeisolierung.

Lamawolle hat eine gröbere Faserstruktur im Vergleich zur Alpakawolle. Die Fasern sind in der Regel dicker und steifer, wodurch das Gewebe robuster wird. Im Gegensatz dazu hat Alpakawolle eine feinere Faserstruktur. Alpaka Fasern sind weich, seidig und glatt, was zu einem luxuriösen und flauschigen Gefühl führt. Alpakawolle wird deshalb im Premium Bekleidungssegment zur Herstellung nachhaltiger Slow Fashion Kleidung eingesetzt. Insbesondere die höchste Qualität Babyalpaka Wolle, ist genauso weich wie Kaschmir und entsprechend auch höherpreisiger. Niedrigere Qualitäten von Alpakawolle können kratzen, deshalb empfehlen wir auf reine Babyalpaka Pullover zu setzen, die sich selbst für Allergiker eignen.

Aus den verschiedenen Faserstrukturen resultieren auch unterschiedliche Wärmeisolierungseigen-schaften. Alpakawolle hat eine so außergewöhnliche Wärmeisolierung, dass sie bis heute die wärmste Wolle der Welt ist. Die feinen Hohlfasern in der Alpakawolle bilden eine natürliche Luftschicht, die Wärme einschließt und gleichzeitig Feuchtigkeit ableitet. Lamawolle bietet zwar ebenfalls eine gute Isolierung, aber sie ist weniger effektiv und auch weniger wärmend als Alpakawolle.

Alpakawolle ist neben Kaschmir eine der weichsten und angenehmsten Naturfasern, die es gibt. Die Eigenschaften von Alpakawolle sind so einzigartig, dass sie qualitätsbewusste Menschen in ihren Bann zieht, die etwas wirklich Besonderes suchen. Sie fühlt sich glatt und seidig an und ist auch für empfindliche Haut gut verträglich. Lamawolle ist im Vergleich dazu gröber und weniger weich, kann aber dennoch komfortabel sein, insbesondere wenn sie gemischt oder verarbeitet wird.

Alpakawolle in hellbraun Nahaufnahme

Kuschelweiche Alpaka Schals aus Peru

Unterschiedliche Nutzung von Alpakawolle und Lamawolle

Aufgrund ihrer Unterschiede in Textur und Wärmeisolierung werden Lamawolle und Alpakawolle für verschiedene Verwendungszwecke eingesetzt. Alpakawolle wird häufig zur Herstellung von hochwertiger Naturfasern Kleidung wie weiche Pullover und wärmste Socken verwendet. Ihre Weichheit und Wärme machen sie ideal für den Winter und kalte Klimazonen. Lamawolle wird oft für Teppiche, Decken und robustere Kleidungsstücke verwendet, bei denen Strapazierfähigkeit und Haltbarkeit anstatt Weichheit und Komfort gefragt sind.

Alpaka Ponchos sind vielseitig kombinierbar und liegen im Trend

Alpaka als Lama-ähnliches Tier: Gibt es auch Gemeinsamkeiten?

Alpakaherde im Andengebirge mit schneebedeckten Gipfeln im Hintergrund

Lamas und Alpakas haben trotz ihrer Unterschiede auch einige Gemeinsamkeiten, da sie beide zur Familie der Kameliden gehören und eng miteinander verwandt sind. Sowohl Lamas als auch Alpakas leben in Südamerika und teilen eine gemeinsame Abstammungslinie. Sie stammen ursprünglich aus den Anden und haben sich im Laufe der Zeit an die extremen klimatischen Bedingungen und das raue Gelände der Bergregionen angepasst.

Im Laufe der Zeit wurden beide Arten zunehmend an die Bedürfnisse der Menschen modifiziert. Lamas und Alpakas haben eine lange Geschichte der Nutzung durch den Menschen. Beide Arten liefern hochwertige Wolle, die für die Herstellung von Textilien verwendet wird. Lamas können darüber hinaus auch als Lastentiere eingesetzt werden und Alpakas für Freizeitaktivitäten mit Menschen.

Lamas und Alpakas haben ähnliche körperliche Merkmale. Sie haben einen langen Hals, große Augen, lange Beine und sind an das Leben in den Bergen angepasst. Beide Arten haben weiche, dichte Felle, die sie vor Kälte schützen und sie haben auch spezielle Anpassungen an ihre Verdauungssysteme entwickelt, um in großer Höhe effizient Nahrung zu verdauen.

Sowohl Lamas als auch Alpakas sind soziale Tiere, die in Herden leben. Sie haben eine ausgeprägte Kommunikation, die durch Körperhaltung, Gesichtsausdrücke, Geräusche und Spucken erfolgen kann. Innerhalb der Herde etablieren sie soziale Hierarchien und zeigen eine gewisse Zusammenarbeit und Kooperation.

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